
Meijo Brauerei
30. Oktober 2024
2. Herstellung von Sake
15. April 2025Sake, häufig auch als „japanischer Reiswein“ bezeichnet, ist ein traditionelles alkoholisches Getränk Japans mit einer langen und reichen kulturellen Geschichte. Trotz der weitverbreiteten Bezeichnung als "Reiswein" ähnelt seine Herstellung eher einem Brauprozess wie beim Bier.
Hergestellt wird Sake hauptsächlich aus vier Zutaten: Wasser, Reis, Hefe und einem speziellen Schimmelpilz namens Koji (Aspergillus oryzae). Die Besonderheit von Sake liegt in seiner einzigartigen Herstellungsmethode, der sogenannten Mehrfachparallelgärung. In diesem Prozess werden zwei entscheidende Schritte gleichzeitig durchgeführt: Die Umwandlung der Stärke aus dem Reis in Zucker durch den Koji-Pilz (Verzuckerung) und die Umwandlung dieses Zuckers in Alkohol durch Hefen (Gärung). Dies unterscheidet Sake maßgeblich von Bier oder Wein, bei denen diese Prozesse nacheinander ablaufen.
Der Geschmack von Sake variiert erheblich je nach Sorte und Herstellungsmethode. Er kann von trocken bis süß reichen und zeigt oft ein breites Spektrum an Aromen von fruchtig und blumig bis hin zu erdig und kräftig. Die Qualität und das Aroma hängen stark vom Poliergrad des verwendeten Reises ab. Je stärker der Reis poliert ist (weniger der äußeren Schichten verbleiben), desto hochwertiger und feiner wird der resultierende Sake.
Sake ist nicht nur ein Getränk, sondern auch ein kulturelles Symbol in Japan. Er spielt eine bedeutende Rolle bei festlichen und religiösen Zeremonien und steht für Gastfreundschaft und Gemeinschaft. Serviert wird er traditionell in kleinen Keramikgefäßen (Tokkuri) und Trinkschalen (Ochoko oder Sakazuki), was den sozialen Aspekt des gemeinsamen Trinkens betont.
Heutzutage gewinnt Sake auch international immer mehr an Beliebtheit und bietet eine faszinierende Gelegenheit, japanische Tradition und Kultur kennenzulernen.